"Oh, die Leute weinen alle! Das ist ein gutes Zeichen!", sprach eine der Organisatorinnen nach dem Ende des Eröffnungsfilms am gestrigen Abend. Mit über 100 Kinobesuchern hieß es "Leinen los" für das 4. Polnische Filmfestival, das in diesem Jahr unter dem neuen Namen "Cinepol" vom 26. - 30. November im Monopol Kino gastiert. Begrüßen durften wir die Vertreter des Kulturreferats München Christoph Schwarz und Barbara Westphal sowie die Generalkonsulin der Republik Polen in München Justyna Lewańska.
Der Eröffnungsfilm "Life feels good / Chce się żyć (2013) von Regisseur Maciej Pieprzyca entführte das Publikum in das Leben des schwerbehinderten Mateusz, der mit einer zerebralen Kinderlähmung geboren wurde. Nach Einschätzung der Ärzte gilt er nicht nur als körperlich, sondern auch als "geistig behindert" - unfähig mit der Außenwelt zu kommunizieren.
Erst als Mateusz erwachsen ist, wird in einer Klinik für Schwerbehinderte erkannt, dass sein Verstand und seine Gefühlswelt "normal entwickelt" sind. Berührend zeigt der Regisseur den Kampf des Protagonisten um Anerkennung und das Recht auf Leben und erzählt von Familie, Freundschaft und Liebe aus dem Blickwinkel des angeblich behinderten Mateusz, der nicht aufgibt und immer weiß: Dobrze jest. Alles ist gut.
Man verlässt das Kino glücklich, traurig und nachhaltig beeindruckt.
"Life feels good" wird heute nochmal um 17.30 Uhr in der Kinobar des Monopol Kinos gezeigt. Unbedingt ansehen!