SAMSTAG, 28. NOV 2015, 19:00 Uhr
PL 2015, 90 Min., OmdU
Regie: Małgorzata Szumowska
Genre: Drama
 
Produktion: Nowhere, Warschau – Jacek Drosio, Małgorzata Szumowska, Michał Englert
Darsteller:
Janusz Gajos, Maja Ostaszewska, Justyna Suwała

FILMBESCHREIBUNG
Janusz ist ein Mensch, den so leicht nichts erschüttern kann. Als Untersuchungsrichter recherchiert er präzise, am Tatort analysiert er trocken jedes Detail. Privat steht er seiner magersüchtigen Tochter Olga allerdings ziemlich hilflos gegenüber. Er lässt sie in eine Klinik einweisen, in der die Psychologin Anna arbeitet. Diese lebt mit einem großen Hund in einer abgeriegelten Wohnung und beschwört Geister, die aus dem Jenseits zu den Lebenden sprechen. Eine komplexe Reflexion über die Einsamkeit des Herzens und den Konflikt zwischen Rationalität und der Welt des Übersinnlichen.

Szumowska arbeitet in ihrem neuen Film, der auf der Berlinale 2015 seine Premiere feierte, mit Elementen der schwarzen Komödie, um von der Schwierigkeit zu erzählen, mit dem Verlust geliebter Menschen umzugehen. Dabei spielt das Körperliche unserer Existenz eine zentrale Rolle. Was ist Körper? Was ist Geist? Wie spielen die beiden zusammen Leben? Der Regisseurin gelingt es, beeindruckende Variationen zum Thema “Physis” zu erschaffen.

MAŁGORZATA SZUMOWSKA (geb. 1973 in Krakau)
Die Absolventin der Filmhochschule Łódź drehte zunächst Kurzfilme und Dokumentationen. 2000 erschien ihr Kinofilmdebüt. 2008 wurde ihr Film 33 SZENES AUS DEM LEBEN mit Julia Jentsch auf dem Filmfestival von Locarno mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet. Ihr letzter Film IM NAMEN DES… (2013) lief bereits im Berlinale Wettbewerb, mit BODY gewann sie dieses Jahr nun den Silbernen Bären für die Beste Regie.

 
 
PRESSESTIMMEN
Die polnische Produktion „Body“ zeichnet mit finster komödiantischer Gelassenheit einen der bisher überraschendsten und aufregendsten Filme der Berlinale 2015. – Unter Verwendung mitleiderregend verwahrloster Themen, Situationen, Schauplätze und Figuren komponiert Szumowska mit finster komödiantischer Gelassenheit über neunzig Minuten ein ganz neues Genre: den Gespensterfilm, in dem die Menschen spuken und das Gespenst aus Menschenangst wegbleibt.
Dietmar Dath, FAZ

Gibt es einen Weg zurück aus dem Jenseits? Um diese Frage kreist Malgorzata Szumowskas Film BODY, in dessen Zentrum ein mit Mordfällen befasster Untersuchungsrichter, seine essgestörte Tochter und ihre esoterische Therapeutin stehen. Der polnische Wettbewerbsbeitrag nähert sich dem Thema ganz ohne Pathos – und mit sachtem Humor.
Fabian Wallmeier, Radio RBB Berlin

Faszination und Abscheu halten sich die Waage, dazu kommen der lakonische, zuweilen groteske Humor und der Stoizismus des Ermittlers. Und eine spürbare Liebe der Regisseurin zu ihren Figuren. Und die ist es dann auch, welche die finalen Einstellungen des Films zu einem jener unbeschreiblich magischen und gefährlichen Kinomomente werden lässt, die nur ganz selten glücken können.
Michael Sennhauser, Radio SRF